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Jakobsweg 2023-2024

102. Tag – Tour v. Saint Alban sur Limagnole bis La Chaze de Peyre 💨

Es ist 18:42 Uhr. Ich bin in einer privaten Unterkunft mit Pilgern, die ich schon gestern in der teuren Unterkunft gesichtet hatte und auch im Gespräch war, gelandet. Der Preis ist auch heute kein Schnäppchen. 39 Euro die Nacht. Dafür gibt es zusätzlich ein Abendessen und ein Frühstück hinzu. Heute Morgen haben wir fünfe noch gemeinsam gefrühstückt und sind dann separat von einander gestartet. Ich habe noch ein paar Fotos der letzten Tage auf mein Blog geladen. Der Tag selbst ist extrem sehr windig gewesen. Bis zu 85 km/h wehte der Wind umher. Manchmal sogar mit Rückenwind. Beim Gehen Heute habe ich Pilger aus Kanada getroffen. Natürlich sprach ich Englisch. Die Frau sprach Englisch der Mann nicht. Er war Franzose und konnte leider nicht sprechen. Ich habe mich sehr gut auf Englisch ausdrücken können und wunderte mich über mich selbst. Mit manchen Personen die sehr gut Englisch sprechen können, kann ich dann plötzlich wie aus dem Nichts sprechen als hätte ich nie eine andere Sprache gesprochen. Ich verwundert wie das eigentlich sein kann. Ich glaube persönlich das es eine tiefe Verbindung zwischen den Menschen gibt und die man entfachen kann und damit auch den Zugang zu der Sprache. Manchmal läuft es schleppend, es hackt, es will einfach nicht funktionieren mit der Sprache. Und dann gibt es Momente über die ich mich nur wundere. Später oder davor, ich weiß es nicht mehr genau, ich machte gerade eine Pause fand ich eine Wollmütze. Zuerst dachte ich, ich lass sie einfach ruhen, beziehungsweise habe ich sie am Zaun aufhängen wollen. Dann gab es eine Intuition. Ich nehme sie mit. So schlecht ist die Mütze gar nicht und ich könnte sie jemanden geben der sie vielleicht gebrauchen könnte. Vielleicht treffe ich sogar jemanden dem sie gehört. Was wahrscheinlich eher unwahrscheinlich ist. Es laufen derzeit kaum Pilger umher. Aber wer weiß das schon. Einer weiß das bestimmt. Ich nahm sie also mit. Ich lief dann also weiter durch Feld und Wiese und es wehte und wehte. Ich war aber guter Dinge es lief sich heute brutal gut. Als ich dann in Aumont Aubrac ankam, sah ich dann die Pilgertruppe von heute Morgen wieder. Ich würde gleich von Delphine eines der zwei Mädels angesprochen ob ich eine Mütze unterwegs gesehen hatte. Ich war verwundert und irgendwie erstaunt. Ja natürlich. Ich habe eine Mütze gefunden. Unglaublich dachte ich, gut das ich die Mütze überhaupt mitgenommen hatte. Welch eine Freude sich auf den Lippen zeigte, kann man natürlich kaum beschreiben. Die Freude war riesig. Es hätte ja auch anders laufen können, aber irgendwas hatte mich vorsichtig gedrängt die Mütze mitzunehmen. Wir sind dann kurzer Hand alle auf ein Kaffee in ein Kaffee gegangen und danach noch weitere 5 km zu Destination in La Chaze de Peyre. Den Abend verbrachten wir gemütlich in der Runde. Eine kleine Abendrunde durchs Dorf taten wir auch noch. Die Unterhaltung stockte nicht. Es war interessant. Carolin eine der zwei Mädels erklärte das eine oder andere ins deutsche und umgekehrt. Teilweise sprachen wir auch in Englisch. Da nicht alle Englisch konnten wurde natürlich auch viel im französischen Gesprochen. Carolin konnte deswegen deutsch weil sie aus dem Elsass kommt. Es war ein schöner gemeinsamer Abend. Morgen ist der letzte Tag für die zwei Mädels. Dann reisen die beiden übermorgen ab, es geht wieder nach Hause. Die anderen zwei Pilger (Wason und Retrat) , mich eingeschlossen laufen erstmal ins unbekannte weite. Wo das auch immer sein soll. Etappeweise halt Richtung Cahors und vielleicht bis zu Grenze. Schauen wiemr mal. Genauers kann ich erstmal nichts sagen.



🚶‍♂️Schritte: 30878

🏡Übernachtung: private Gite

💶Ausgaben: 55,60 Euro

👁️Distanz bis Saint Jean: 653 km

Bilder des Tages 📷