Es ist 20:38 Uhr. Ich bin in Nasbinals in eine Gite, einer Herberge. Wir haben gerade gemeinsam gekocht und gegessen. Es gab Salat und dazu Nudeln mit Pesto. Den Salat habe ich gemacht. Den Rest also das abkochen von der Nudeln sowie aufbereiten der Pestosauce hat Vincent erledigt. Ich habe erst jetzt etwas Zeit gefunden ein paar Notizen im Blog aufzuschreiben. In der Gruppe ist es nicht gerade einfach am Blog zu schreiben und sich Zeit zu nehmen. Man muss sich Zeitfenster frei machen, sonst geht nicht. Also jetzt. Nach einem gemeinsamen Frühstück sind wir morgens um 08:30 Uhr losgelaufen. Nach dem Start hat Delphin kurz danach, vielleicht 100 bis 200 Meter, eine kleine Baby Schnecke mit Haus von der Straße in Sicherheit gebracht, was mich sehr gerührt hat. Die Strecke war beeindruckend. Es hat sich angefühlt als wären irgendwo im Niergendwo unterwegs. Die Landschaft war Spektakulär, Karg und Bizarr. Eine verlassene Landschaft aus Felder, Wiese, sie war wellig, teils auch mit riesigen Felsen, Steinig. Ich weiß nicht genau ob im Sommer hier Kühe und Rinder grasen. Heute hat man vereinzelt aber schon welche gesehen auf den Wiesen. Aber zum größten Teil der Fläche war alles komplett verlassen. Das Wetter war meistens bewölkt. Am Morgen war es frisch und auch kalt. Am Nachmittag ist ein klein wenig die Sonne zum Vorschein gekommen und hat uns ein Lächeln in die Gesichter gezaubert.
Nachtrag:
Trotz dem gemeinsamen Abendessen war ich kurz danach wieder hungrig. Ich muss was etwas machen. Aber was? Ich brauche mehr Zeit zum Essen. Ich brauche mehr Essen. Ich muss mir mehr Zeit fürs Essen nehmen. Immerhin bin ich schon gute drei Monate on Tour. Ich war nachdenklich und erschöpft. Morgen fährt Carolin aus dem Elsass wieder nach Hause. Am Abend lernte ich noch Elisa kennen. Ein 18 jähriges junges Mädchen aus Brüssel das sich nach der Schule ein Jahr Auszeit gönnt, um Erfahrungen in der Welt zu machen, bevor es dann weiter mit dem Studium geht. Was sie genau studieren möchte, weiß sie noch nicht genau. Das will sie eben in diesem Jahr für sich herausfinden, was es denn genau sein darf. Ich war erstaunt und fand es richtig mutig sich allein in die Welt auf zu machen. Sie hat ein Budget von 3000 Euro und muss mit dem Geld richtig haushalten. Das Leben ist teuer. Das weiß ganz genau. Sie schläft im Zelt diese Nacht. 19 Euro sind ihr nämlich zuviel. Für den Zeltplatz bezahlt sie nur 5 Euro und darf die Sanitäranlagen der Gite nutzen. Mein Respekt bei dieser Jahreszeit! Ich habe erstmal genug vom Zelten, sagte ich. Wir haben uns ein wenig in Deutsch unterhalten können. Was mich wieder freute. Damals, als 18 Jahre alt war, bin nicht auf die Idee gekommen so eine Erfahrung machen zu wollen oder zu starten. Es war mir einfach nicht in den Sinn gekommen, vielleicht auch weil es nicht die Zeit dafür gewesen war oder wegen den Umständen? Dafür, etwas später als ich dann um die 36 Jahre war und mich in den Zug setzte und nach Österreich ins Skigebiet von Tirol aufbrach.
🚶♂️Schritte: 33028
🏡Übernachtung: Gite
💶Ausgaben: 32 €
👁️Distanz bis Saint Jean: 630 km
⛰️Höhenunterschied 1180m
Bilder des Tages 📷