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Jakobsweg 2023-2024

109.Tag – Tour v. Conques bis Livinghac le Haut 🌤️

Es ist 21:38 Uhr. Ich bin in meiner Unterkunft in Livinghac le Haut. Erschöpft und völlig am Ende. Zum Glück habe ich es noch gerade geschafft. Es war schon dunkel als ich ankam. In der Unterkunft sah ich zwei bekannte Gesichter der letzten Tage. Nikolei und Brüno. Mit Brüno bin noch am Morgen ein Stück des Weges gelaufen bis wir uns verlaufen hatten. Brüno ist den Weg zurück gelaufen. Ich sah auf meiner Mobilkarte eine mögliche Abkürzung zum Jakobsweg und folgte diesem Weg. Es war ein anstrengender aber auch schöner Tag mit beeindruckender Aussicht. Teilweise hat es auch in Strömen geregnet. Diese Zeit habe ich mit Glück auf Grund eines Telefonates ausgesetzt. Es hat sich dazu ein Unterschlupf dafür angeboten. Eine Hütte in der ich auch mein Mittagessen zubereiten konnte. Nach dem verlassen von Conques ging es erstmal tief ins Tal runter bevor es dann wieder heftig hoch ging und vorbei an einer Kapelle. Es war heute wiedermal ein auf und ab. Unglaublich. Aber das ist eh klar hier ist die Gegend ein einzigartiges Gebilde einer riesigen und unendlichen Berglandschaft. Dieses tägliche auf und ab gehört zur der Pilgerreise im wunderschönen Frankreich einfach dazu. Es geht nicht anders. So ist die Landschaft hier. Faszinierend. Ich muss es so sagen wie es ist, sie ist einfach faszinierend. Kurz vor Decazeville, ca. 4 km davor und 5 km vor Livinghac habe ich angefangen mir eine Unterkunft in Decazeville zu suchen. Vergeblich. Eine habe ich erreicht, diese war aber schon voll belegt. Dieser Netter Herr bot mir aber an mich mit dem Auto nach Livinghac zu fahren, dort war nämlich noch was verfügbar. Ich freute mich natürlich, war mir aber noch nicht ganz sicher ob ich das Angebot annehmen sollte. Ich wollte erstmal alle Optionen für mich prüfen und später entscheiden. Vielleicht würde es auch Sinn machen nach der Ankunft mit dem Zug nach Figeac zu fahren, überlegte ich. Den der Tag ist nämlich seit der Zeit- Umstellung gefüllt nochmals kürzer geworden. Ich wusste es aber nicht. Gibt es Hotels in der Nähe? Ich prüfte erstmal alle Möglichkeiten die es gibt. Angekommen in Decazeville war es schon fast dunkel. Ich hatte noch nicht angerufen, um das Angebot anzunehmen nach Livinghac zu kommen. Tief im Inneren wusste ich aber, holl mich der Teufel, ich gehe zu Fuß da rüber. Die fünf Kilometer die schaffe ich auch im Dunkeln. Eine Stirnlampe habe ich. Auf der Handykarte sehe ich wohin es langgeht. Ich entschloss mir aber erstmal was zum Essen zu kaufen oder im Restaurant, weil es vielleicht einer der letzten Tage ist, eine Pizza zu bestellen. Die Restaurants die ich sah waren alle zu. Also keine Pizza. Mist. Ich ging also zum Supermarkt der nicht weit weg war und kaufte mir ein bisschen Proviant als Stärkung für jetzt und unterwegs nach Livinghac. Beim rausgehen entdeckte ich direkt gegenüber dem Supermarkt einen Pizzasshop mit dem Namen Magic Pizza. Direkt vor meiner Nase. Ich staunte nicht schlecht. Warum sah ich den Laden erst jetzt? Jetzt hatte ich aber schon Proviant gekauft. Was nun? Nach einer kurzen Überlegung entschied ich mich noch zusätzlich für eine Pizza zum mitnehmen. Ich entschied mich für eine Pizza Fromage mit vier Käsesorten. Ich hatte den ganzen Tag ab Mittag nichts mehr gegessen, von daher kann es nicht schaden nochmals richtig zu essen. In meiner Vorstellung sah ich den Käse der mich mit seiner Existenz und seiner Energie beliefert. Die Pizza war lecker. Aber ein ein paar Salamischeiben oben drauf wären auch nicht schlecht. Nach dem Abendessen gings direkt Richtung Livinghac zur einer möglichen Unterkunft die ich noch nicht kontaktiert hatte. Nach einem dreißig Minütigen Marsch war es dann soweit. Ich holte das Buch mit den Adressen raus und suchte nach einer passenden Telefonnummer. Eine Idee zur Unterkunft hatte ich schon von Nikolei heute Morgen bekommen. Ruck zuck wählte ich die Nummer. Neben mir miauende Katze. Ich ließ mich aber nicht ablenken. Eine Frau meldete sich und ich ob es den noch einen Platz geben täte für eine Nacht. Ich bin nämlich dreißig bis vierzig Minuten von Livinghac entfernt. Zur meiner Freude gab es tatsächlich noch einen Platz. Ich marschierte also weiter mit meiner Stirnlampe durch die Nacht. Den letzten Stück des Weges bin ich durch den Wald gegangen und entdeckte einen Salamander direkt auf dem Weg, sich nicht rührend. Es war ein gelb, schwarzer Salamander. Ich hatte in meinem Leben noch nie Salamander gesehen. Im Fernsehen möglicherweise früher, nie aber in echt. Also hat sich diese Nachtwanderung schon mal ausgezahlt. Sonst hätte ich diese Tiere niemals gesichtet. Insgesamt sah ich dann 4 bis 5 Salamander auf diesem letzten Teilabschnitt im Wald. In der Unterkunft angekommen



🏃‍♂️Schritte: 42131

🏡Übernachtung: Gite

💶Ausgaben: 50,25 €

👀Distanz bis Saint Jean:

Bilder des Tages 📷