Es ist 11:30 Uhr. Ich bin seit zwei Stunden wieder am laufen. Es ist heute bewölkt und es regnet. Zum Glück habe ich gestern noch die passenden Schuhe gekauft. Die halten meine wenigstens Trocken. Die anderen Schuhe sind nämlich am Ende. Seitlich am Schuh im Bereich der Zehen, wo der Schuh abrollt ist es aufgerissen gewesen. Nach rund 1250 km ist es auch kein Wunder, ich musste einfach die Schuhe wechseln oder die Pilgerung abbrechen. Es wäre gar nicht weiter vernünftig gegangen. Heute morgen habe ich mit den Pilgern in der Unterkunft beim Frühstück noch das eine oder andere interessante Wort gewechselt. Natürlich auf Englisch. Anders geht’s ja noch nicht so gut, also mit dem Französischen. Aber eines Tages! Ich bin sehr zuversichtlich. Es ging wieder mal darum warum man unterwegs und was die Gründe dahinter sind. Ich konnte natürlich nicht schweigen oder einfach nur sagen – Es wäre ein reines Abenteuer und nicht mehr. Es hat ja doch irgendwie auch mit Silke zu tun und eben halt weiter meinen eigenen und persönlichen Weg zu gehen. Zu verstehen wozu diese gemeinsame Erfahrung wichtig war und zu akzeptieren das es so ist, so war und das es eben weiter geht das Leben was man geschenkt bekommen hat. Dass, zum Beispiel das stehen bleiben, auf einem Fleck rum harren, keine Optionen im Leben ist. Es geht immer weiter. Es sollte einfach immer weiter gehen. Eine Entwicklung im Leben statt finden. Ich habe nach unserem Gespräch am Morgen dann verstanden das unsere gemeinsame Qualitätszeit, also ich und Silke, den Boden für etwas komplett neues in der Zukunft geebnet hat, das in meinem Leben kommen wird oder vielleicht auch schon zum Teil heute da ist. Auch ging in unserem Gespräch über das Thema der Sensibilität. Das ich eine feine Wahrnehmung haben konnte. Ist es so? Vielleicht, ich weiß es nicht. Kanns leider nicht beurteilen.
Zeit: 22:49 Uhr
Mit den Schuhen ist es heute super gegangen. Ich bin sehr zufrieden mit den Schuhen, vielleicht bin ich sogar ein klein wenig überwältigt. Ich habe das Gefühl das sich der Weg nun alleine läuft. Ich fühle mich wie auf einem fliegenden Teppich. Abends in der Unterkunft in Ussac habe ich den Terier einen Bekannten Pilger vor einigen wieder getroffen. In Nasbinals sind nämlich Terier und Vincent weiter gelaufen. Ich bin in der Unterkunft zur Erholung geblieben. Ich war Leider oder zum Glück ausgehungert, das ich nicht einschätzen. Unglaublich wiedermal dachte ich für mich. Wie das Leben wieder mal spielt. Ich war also völlig überrascht. Damit hätte ich nun nicht gerechnet. Wir waren beide erfreut uns wieder zu sehen. Ich dachte die beiden sind über alle Berge. Wir sprachen über verschiedenes in Englisch, unterhielten uns und hatten einen tollen Abend. Wobei ich auch wiedermal in französisch Nachhilfe erhalten hatte, was mich sehr erfreute. Den ganzen Tag hatte ich mich schon mit meiner französischen App beschäftigt, nun nochmals direkt im eins zu eins Unterricht. Die Unterkunft selbst ist einfach nur Genial und echt schön. Es gibt Platz für acht Personen. Zwei Bäder, zwei Toiletten und zwei Küchen oder einfach nur groß. Der Preis liegt bei 17 Euro die Nacht, was voll OK ist. I h dachte sogar das würde mehr kosten. Es ist ein schöner und ruhiger Ort, habe ich mir sagen lassen. Gesehen habe ich nicht viel als ich ankam, weil es schon dunkel war. Terier ist hier schon den zweiten Tag. Er hat beschlossen sich ein Tag mehr auszuruhen, gerade weil es eben schön ist. Das kann ich verstehen. Das würde ich auch irgendwann mal wieder machen, jetzt aber erstmal nicht. Zudem fühle ich mich super gut. Mit den neuen Schuhen fühle mich auch noch jünger. Wie ein junger Hund flitze ich durch den Wald. Oder, wie ein Prinz in seinem jungen Alter. Jung, Dynamisch, Flink, und super schlau. Man kanns auch übertreiben. Ich schweige mal wieder. Ist wahrscheinlich besser.
🏃♂️Schritte: 37328
🏡Übernachtung: Gite
💶Ausgaben: keine
Bilder des Tages 📷