Es ist 07:59 Uhr. Ich sitze beim Frühstück. Die Nacht war super, bin aber nicht ausgeschlafen. Um 09:00 Uhr möchte ich pünktlich beim Schuster sein. Es ist Ruhig beim Frühstück. Ich empfinde das die jungen Leute es eher schwierig haben sich zu öffnen. Sie verkriechen sich in ihre Handys und suchen den einfacheren Weg sich auszutauschen? Ich weiß es nicht. Die ganz normale Welt außerhalb des Pilgerns, denke ich mir dabei. Es ist eben ein Hostel und keine spezielle Pilgerherberge wo sich ausschließlich die Pilger aufhalten. Das merkt man dann spätestens beim Frühstück. Gestern hatte ich noch ein Gespräch mit einem Jack, einem älteren Herren und Künstler. Er schreibt und malt, hat er mir erzählt. Ich hatte eine schöne konservation mit ihm. Der Einstieg war simpel. Ca ca? Wie geht’s? Heute ist er nicht da, ist gestern nach Paris gefahren.
Zeit: 09:44 Uhr
Ich habe die Schuhe um nein Uhr zur Reparatur gebracht. Die Reparatur ist möglich, hat der Schuster gesagt. Bis morgen um 17 Uhr werden die Schuhe fertig sein. Ohhhhhhh. Das heißt für mich, ich bleibe weitere zwei Tage in Cahors und im Hostel. Was anderes bleibt mir leider nicht übrig. Ich darf mich also hier beschäftigen und sich die Stadt anschauen und etwas machen was mir gut tut. Französisch lernen oder einfach mal nichts machen. Wenn ich so durch die Stadt rumlaufe, merke ich das die Stadt im Vergleich zu der Natur und den Menschen die man in der Natur trifft, eine völlig andere Welt ist. In der Stadt läuft jeder mit Scheuklappen, die Offenheit fehlt behaupte ich mal oder verschließe ich mich selbst? Das ist eine gute Frage. Es ist eine Welt in der jeder einzelne eine Funktion erfüllt, wie ein Roboter. Ohne Gefühle und ohne Emotionen. Leer. Vielleicht sogar seelisch kaputt? Sich selbst entfremdet? Könnte das sein? Weiß nicht und ich möchte das nicht werten. Die Monumente in einer Stadt, sind natürlich beeindruckend. Die Kathedralen sind beeindruckend. Sie sind Riesig, enorm, es ist etwas, glaube ich, was die Menschen tief in ihren Innerem massiv erschüttern soll. Es vermittelt mir ein Gefühl von Macht, Stärke, Dominanz und Ehrfurcht vor dem Schöpfer? Der Hacken dabei? Mir fehlt persönlich die Liebe die in diesen Monumenten sich nicht wiederspiegelt. Vielleicht gab es im Aufbau und dem erschaffen dieser monströsen und beeindruckenden Kathedrale diese Liebe. Aber diese, meiner Meinung nach, fehlende Liebe spiegelt sich nicht im außen und in der Öffentlichkeit. Ich fühle eine Trauer und eine verschlossenheit, es fehlt vielleicht die Brüderlichkeit? Sie könnte auch schon hier sein ohne das ich sie aktuell und direkt wahrnehme. Wenn ich an gestern denke, hat mich Murrat mit seinem selbstgemachten Essen überrascht. Und heute habe ich von meinem Zimmermitgenossen Schuhe überreicht bekommen die ich nutzen kann, weil die anderen ja in der Reparatur bis morgen sind. Die Brüderlichkeit und Liebe zeigt sich doch, wenn man achtsam ist? Man sollte daher nicht unterschätzen und alles Schwarz malen. Die Stadt ist eben die Stadt und nicht das Leben auf dem Land oder auf dem Pilgerweg. Es ist etwas völlig anderes. Vielleicht ist die Stadt auch eine Schule, eine große Schule wo wir lernen miteinander achtsam umzugehen? Kann es sein? Vielleicht 🤷♂️
Es ist 10:13 Uhr. Ich sitze draußen am Fluß Lot, nicht weit von einer Brücke und die Sonne scheint mich seitlich an. Sie erwärmt mich. Darüber freue ich mich natürlich. Die letzten Tage waren ja sehr verregnet. Ich bin dankbar. Es ist heute, fast wie gestern, schönes Wetter und mildes Wetter. Ein angenehmes Wetter. Es sollte ab Cahors jetzt das mediterrane, südliche und mildere Wetter herrschen die Pilgerung begleiten. Ich bin jedenfalls gespannt wie die kommenden Tage sein werden. Werden sie schön sein oder eher wild? Gehen werde ich sie ohnehin ohne eine Wertung dazu abzugeben. Es kommt wie es kommt und ich darf die umliegenden Umstände akzeptieren.
🏃♂️Schritte:
🏡Übernachtung:
💶Ausgaben:
41,50 € – 2 Tage Hostel
5,10 € Snack
1,85 € Getränk
Bilder des Tages 📷
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