Es ist 07:52 Uhr am Morgen. Ich bin gestern so erschöpft gewesen, dafür fand ich keine Worte mehr. Aktuell glaube ich das ich mich an einem Punkt der innerlichen Veränderung befinde. Mit inbegriffen eine Veränderung der Wahrnehmung. Wie nehme ich etwas war. Was sehe ich ummich herum. Was höre ich genau? Wo bin ich eigentlich? Und was mache Ich eigentlich in Frankreich? Ich bin an einem Punkt wo möglicherweise eine Transformation zu einem neuem Menschen, zu einem neuem selbst beginnt. Diese unglaubliche Stille, die Natur samt der einzigartigen Lebewesen um einem herum, die Anspannung durch das Laufen und dann die Entspannung und dem Gewicht auf den Schultern, lässt eine neue Verbindung zu sich selbst entstehen. Eine Transformation wird eingeleitet. Draußen nebelt es derweil um mich herum. Die Sonne selbst mit ihrer koronaler Leuchtkraft ist als ein kleiner Punkt in mitten vom Nebel ein klein wenig zu erkennen. Hinter mir weiters, irgendwo auf den Bäumen krähen die Krähen ihr bekanntes lieblings Lied. Gelegenlich hört man auch andere Vogelarten deren Namen mir nicht bekannt sind. Ich sitze im Schneidersitz vor meinem Zelt auf einer Isomatte, es ist angenehm, trinke Kaffee, schreibe diesen Text, höre, schaue ins Nichts – weil es Heute nebelt, Träume vom weiteren Weg. Was mich wohl noch erwarten wird? Ich weiß es nicht.
Zeit: 15:30 Uhr
Nach dem die Hitze gewütet hat als wolle sie mich beim lebendigem Leibe aufschmoren und mich verzerren, wütet nun der Donner und der Regen als würde er mich aus dem Lande vertreiben wollen. Es faucht, es blitzt, es kracht über den Wolken hoch hinaus. Der pure Wahnsinn, das muss ich schon sagen. Und ich? Ich liege im Zelt. Was anderes bleibt mir erstmal erspart. Mehr kann ich nicht tun. Was ich tun kann ist hoffen das ich, mein Zelt und der Rest vom Blitz verschont werden. Unheimlich kann es schon mal sein wenn es aus dem Nichts mal plötzlich donnert. Es ist Einfach nur der Wahnsinn den Gezeiten schohnlos ausgeliefert zu sein. Respekt bekommt man auch vermittelt.
Zeit: 18:50 Uhr
Seit einer guten Stunde hat das launenhafte Wetter sich beruhigt. Die stürmischen Wolken und das komplette Battalion sind abgezogen. Ruhe und Frieden ist wieder eingekehrt. Ich sitze wieder vor meinem Zelt. Meditiere. Lerne Französisch. Schreibe Ja, genau. Es gibt vieles zum schreiben. Gedanken, Ideen. Sinne weiterhin dem Leben nach. Heute habe ich einen Ruhetag eingelegt. Wäsche trocknen, Schuhe trocken, Rucksack reparieren. Mein Gott, ich hoffe das er wenigstens bis Le Puy en Valley durchhält. Danach muss ich mir höchstwahrscheinlich einen neuen kaufen samt neuen Schuhen. Den die Strapazen die ein Rucksack ertragen muss sind nicht die meinen. Schon gar nicht wenn man für soviel Gewicht des tragens nicht ausgelegt ist. Vor mir, nicht weit von mir sehe ich Kühe auf der Weide grasen. Zweie davon bieten sich ein Rangkampf an. Stoßen sich mit ihren Hörnern. Ich beobachte das Spektakel. Ich höre den Kirchenglocken zu, nicht weit von hier ist ein Dorf, den es ist bereits 19:00 Uhr während ich diesen Text niederschreibe.
Zeit: 20:48 Uhr
Eine gewaltige Ruhe ist eingekehrt. Es ist so ruhig und friedlich. Sind etwas alle schlafen gegangen samt der Natur? Ich weiß es nicht aber ich genieße es. Diese Stille, man könnte die Stecknadel fallen hören. Jedenfalls werde ich nach dem Essen und kurz vor dem Schlafen gehen, selbst, eine Runde, komplett in die Stille gehen.
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