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25.Tag – Der erste Sonnentag 🌝

Zeit: 08:50 Uhr. Ich habe solala geschlafen aber auch nicht so schlecht und mache erstmal mir einen schönen Espresso. Die Sonne scheint heute durch die Wolkendecke durchzubrechen, wie schon angekündigt. Ich bin gespannt wie es Heute gehen wird auf dem Pfad nach Toul. Es sind noch wenige Kilometer (72km) bis dahin. Damit hätte ich dann mein zweites Etappenziel erreicht. Danach kommt:

3. Dijon

4. Chalons-s-Saone

5. Lyon

Und letztendlich „Le Puy“

Bis dahin sind es aber noch ein paar Kilometer. Die Gesamtstrecke der ersten Etappe von zu Hause aus (Bad Wildbad) liegt bei 1035 km. Hinzu kommen noch weitere hunderte Kilometer bis Sant Jean de Port der Grenzpunkt zu Spanien. Die nächsten Tage sollen ja schönere Tage sein. Vielleicht helfen sie mir besser oder schneller voranzukommen. Immerhin werde ich auch zunehmend fitter und fitter. Schmerzen wie zu Beginn habe ich weniger.



Zeit: 09:50 Uhr

Ich sagte mal einem Jungen der mir auf dem Westweg begegnet ist. Wenn du etwas länger machst z. B. Eine längere Wanderung so geht diese mehr in die Tiefe. Wenn du etwas weniger lang machst so geht dieses weniger in die Tiefe. Es ist definitiv ein Unterschied ob ich eine Tagestour mache oder eine Tour von 12 Tagen. Und es ist ein weit größerer Unterschied wenn ich es über Monate mache, sagen wir 3 bis 4 Monate oder länger. Es geht deutlich mehr in die Tiefe, die Erfahrungen als wenn ich nur mal kurz ein Tag etwas mache. Vergleichen könnte man das mit der Berufserfahrung. Es ist definitiv ein Unterschied wenn ich einen Beruf einen Tag ausüben tue in Vergleich zu jemanden der den Beruf über Jahre macht. Er hat zum einem Berufserfahrung erlangt und zudem einen Tiefenwissen über die Zeit entwickelt. Allein schon wenn man eine Tätigkeit drei Monate ausübt ist es ein signifikanter Unterschied zu einem Tag oder zwei Wochen. Das Spektrum der Erfahrung erweitert sich nämlich über die Zeit und geht demnach immer mehr in die Tiefe. Es ist schön mal eine Sache kurz mal an der Oberfläche anzukratzen um sich eine Vorstellung davon zu machen aber es ist mit Sicherheit nicht das gleiche. Ich behaupte mal mit einer gemeinsamer Beziehung verhält es sich nicht viel anderster. Über die Zeit geht sie immer mehr in die Tiefe. Ob der Junge das verstanden hat? Vielleicht. Vielleicht irgendwann. Vielleicht nicht.



Zeit: 14:38 Uhr

Im Ort in dem ich zwei Baguettes für den Weg und die nächsten Tage kaufen wollte, kamm ich leider zu spät. Um 12 Uhr schließen alle Geschäfte. Wahrscheinlich musste das so sein, sonst wäre es nicht wie es ist. Ich bin also weitergezogen ohne Einkäufe wie ich es vorhatte. Unterwegs habe ich angefangen der Mühl der oft seitlich an den Strassenrändern gerne von den Autofahrern hinausgeworfen wird, eingesammelt und nachdem die Tüte voll war sichtbar deponiert. Mann kann sich jetzt drüber aufregen das es gemacht wird, aber nutzen wird es nicht viel. Ich würde mich über jeden Wanderer, Pilger oder einfach nur einfacher Spaziergänger freuen der sich über unsere Natur bewusst ist und immer wieder eine Kleinigkeit an Mühl sammelt und dieses entweder im Kontainer entsorgt oder sichtbar für die Öffentlichkeit deponiert. Ich bin auch immer wieder am Mühl vorbeigelaufen bis ich für mich den Entschluss gemacht habe, wenigstens wenn es geht und gerade möglich ist, eine Kleinigkeit zu sammeln, falls ich was sehe. Werde ich das jetzt immer tun? Ich weiß es nicht. Aber ab und zu werde ich das sicher tun. Es kostet nicht viel Aufwand und man hat etwas getann und ein gutes Gefühl hinterher. Denn, ich glaube wir alle dürfen gerne den ersten Schritt für uns selbst machen. Denn wenn wir nur immer daran vorbei laufen und hoffen das es ein anderer macht, ist auch keine Lösung.



Zeit: 20:27 Uhr

Ich bin an meinem Nachtlager. Es ist hier wunderschön. Es ist Ruhig und ich habe eine grandiosen Ausblick. Um mich herum sind nur Felder. Einfach nur der Wahnsinn. Vorhin kamm ich mit einem Einheimischen von Gremecey ins Gespräch. Er konnte Englisch und hat sich erkundigt was ich mache und wohin ich gehe. Er hat gefragt ob ich Wasser brauche und mir ein Schlafplatz angeboten. Ich war überrascht. Musste aber ablehnen, weil ich zum einem noch Wasser hatte und zum anderen noch etwas laufen wollte. Zudem schlafe ich gern abseits irgendwo wo es ruhig ist und wo ich wenn es geht ungestört sein kann. Ich bin irgendwie gerne, in moment zumindest, autark, Unabhängig und freiliebend. Vielleicht ändert sich das irgendwann wann? Ich weiß nicht. Vielleicht wenn ich mal in Not gerate, dann würde ich mich über das Angebot sehr freuen 😊



Zeit: 21:35 Uhr

Ich koche mir noch ein Abendmahl. Suppe. Ist zum Glück auch gleich fertig. Ein lieben Gruß an meine Eltern und dich Melitta sende ich hiermit. Danke für Euer Feedback und Kommentar. Ich hatte ganz zu Beginn der Pilgerung schöne Tage. Das Unwetter hier in Frankreich habe zum Glück gut überstanden 😊🚿🇫🇷 Von Überschwemmungen habe ich hier nichts mitbekommen. Es war aber teils sehr anstrengend, mühsam und nervig. Vor allem mit dem Wind. Bis bald 😘



Schritte: 33110

18 Km

Übernachtung: Wildcamping

Ausgaben: keine

Hundemüde😴 erstmal ruhen dann Zelt aufbauen 🏕️
Schöner Ausblick am Abend vom Nächtigungsplatz 🌄
Hey!!! Mach mich nicht an, sonst werde ich ungemütlich 🙂 ich bin müde und muss schlafen 😴

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