Zeit: 07:55 Uhr. Die Nacht war beschissen. Um es auf gutem altem Deutsch zur Worte zu bringen. Ich habe schlecht oder habe ich überhaupt geschlafen? Es hat gedonnert und geregnet und ich bin im Zelt (fast) untergegangen. Mutti, wo bist du nur schrie es in mir hoch. Warum hast du mich verlassen? Werd erwachsen Jung, du hast es selbst in der Hand, schalt es zurück 😣. Ups. Das war ein hieb in die Magengrube. Ich konnte mich auf Grund des Regens nicht entspannen und somit leider nicht gut schlafen. Es Tropfte und Tropfte. Ein Pfütze, am unterem Ende des Zeltes, bildete sich. Bis ich mich um ca. 2 Uhr morgens endlich entschlossen das Ruder in die Hand zu nehmen um ein Überzelt über mein Zelt zu montieren. Das half dieser Trostlosen Nacht ein klein wenig zur Ruhe zu kommen. Eins steht fest, irgendwann darf man sich gerne ein gescheits Zelt erwerben.
Zeit: 10:35 Uhr
Ich bin ready. Es ist alles ist wieder zusammen gepackt. So schlimm die Nacht, noch besser der Morgen. Wettertechnisch ist es noch etwas bewölkt. Es sollte später aufklaren. Hoffentlich. Was wird mich heute erwarten? Man darf auch hier gespannt sein🤔
Zeit: 12:59 Uhr
Ich bin an der Schwarzenbach- Talsperre. Rund 5 km bin ich bisher gelaufen. Unterwegs begegnen mir einige Westweg- Wanderer. Markus, Levi der ihn nur an bestimmten Tagen, wenn er Zeit hat, nicht den ganzen Weg, läuft und einige die ihn schon früher gelaufen sind. Es ergaben sich einige nette Gespräche. Ich bin Fix und Fox. Ich merke das ich erschöpft von der Nacht bin. Nicht genug ausgeschlafen habe.
Zeit: 13:49 Uhr
Ich mache im Wald eine Pause. Ich bin fast eine Stunde gelaufen. Ich bin auch jetzt nicht weniger Müde geworden, aber richtig fit bin auch nicht geworden. Meine Gedanken kann gerade kaum Einordnen. Einige gab es, nun aber weniger. Vielleicht kommen sie wieder. Am 3. Tag, ist man nur am 3.Tag. Mann ist eben ganz am ANFANG seiner Reise. Wie ein frischgeborenes junges Baby, so scheint es mir. Ich genieße die Ruhe und die Stille des Waldes.
Zeit: 16:10 Uhr
Ich mache wieder Pause. Erschöpft wie ich bin, könnte ich an Ort und Stelle am besten das Zelt aufbauen. 10 km habe ich erreicht. Ich bin heute deutlich langsamer unterwegs, was mich nicht wirklich stört. Sofern mir ab jetzt ein schönes Plätzchen entgegen kommt, werde ich ohne mit der Wimper zu zucken, das Nachtlager aufschlagen.
Zeit: 17:21 Uhr
Einen Schlafplatz sehe ich noch nicht. Ich bin nun an der Badener-Höhe 1002 Meter angekommen. Hier gibt es einen, genauso oder ähnlichen, Turm der ausschaut wie der Holoturm von Kaltenbronn. Ich setzte mich, relax erst mal wieder. Auch gibt es hier eine Art Schutzhütte. Weiß aber nicht, ob ich hier wirklich übernachten möchte.
Zeit: 18:14 Uhr
Ich bin immer noch auf dieser Badener-Höhe. Hier hinter dem Turm gibt etwas Wiese, den habe ich bevor eigentlich gehen wollte, entdeckt. Dort liege Ich und Chille weiter. Vielleicht übernachte ich Heute einfach im Freien? Ohne Zelt, einfach nur im Schlafsack. Viele Leute werden heute nicht mehr kommen. Morgen ist Montag 😊
Zeit: 19:11 Uhr
Nun habe ich mir auch was gekocht. Ein schönes Süppchen gab es mit Linsen und Reis. Zu heutigen Tag möchte ich sagen. Es war ein schöner Tag. Zwar auch anstrengend, das ist keine Frage. Aber es war schön. Jetzt am Abend merke ich besonders wie die einfachen die Dinge oder Momente des Lebens, wie das abendliche Ritual des kochens, einen besonders erfreuen. Draußen an der frischen Luft. Den ganzen Tag hatte ich auch viel Freude mit den Heidelberren die ich nebenbei gepflückt und vernnascht habe. Es gibt soviele Heidelberren, das ist einfach nur unglaublich. Ich kenne ja diese Teilstrecke bevor ich Richtung Straßburg abbiege noch vom der letzten Tour, dem Westweg nach Basel, letzten Jahres. Auch da war ich geflasht von den vielen Heidelberren die noch wachsen, weil es Mai war. Und schon damals hatte ich mir gesagt – ich möchte hierher unbedingt mal wieder kommen und ein paar davon einsammeln. Schön das es Jetzt geklappt hat. Ich bin sehr froh das ich auf dem Weg bin. Dieses Gefühl im JETZT zu sein kann man nicht beschreiben. Mann muss es einfach tun und es erleben. Bzw. Darf man gerne für sich entscheiden und das Ziel, sein Ziel, wenn man eines hat, in Angriff nehmen. Wenn nicht HEUTE dann vielleicht schon bald. Also JETZT. Vollgas voraus. Die Reise zu sich selbst.