Zeit: 05:52 Uhr. Es ist früh am Morgen. Die Nacht war kurz, aber ich fühle mich ausgeschlafen und munter. Es gab wieder mal Blitz, Regen und Donner im Angebot. Eine Ohren- betosende Zeremonie von Mutter Natur Schauspielecke und direkt über meinem Kopf. Glücklicherweise habe ich es, wahrscheinlich von den Engeln erwünscht, auch dieses alles Mal unbeschadet überstanden. Auch habe ich rechtzeitig erkannt, in der Nacht, das es gleich gewaltig im sich her schießen wird. Dem Himmel sei Dank. Also sprang ich in letzter Sekunde aus dem Zelt und sicherte mich mit dem Tarp (dem Überzelt) ab, bevor es krachend und regnerisch begann. In der Hoffnung nicht wieder die Taucherbrille herauszuholen. Nun gut, es gelang mir mein Hechtsprung. Die Sonne geht langsam auf und es wird heller. Ich werde heute früher als sonst aufbrechen sofern es nicht wieder regnet. Es scheint aktuell nicht schlecht auszusehen. Ich kann nur hoffen das es erstmal so bleibt.
Zeit: 11:09 Uhr
Es gießt aus allen Wolken. Als gebe es kein Morgen mehr. Der Himmel ist weiß. Ich sehe nur Wasser. Wird es besser? Ich weiß es nicht. Hoffentlich natürlich. Ich bin in einem Dorf und kaufe mir eine Kleinigkeit für Unterwegs. Ein Baguette, Käse, Dosenfisch, eine Zwiebel, Knoblauch und Öl. Es Donnert und brummt beigleichen. Ich stehe unter einem Dach, esse eine Kleinigkeit von der Bäckerei und beobachte die Launen der Natur. Ich hoffe das es etwas besser wird, der Regen etwas nachlässt und am liebsten die Wetterfront vorbeizieht. Es blitzt, donnert und flackert am Himmel weit oben bei den Wettergötter. Was wird wohl da oben besprochen? Das ist sicherlich ein Geheimnis und uns Menschen bleibt es ei. Geheimnis. Ein bißchen wird es besser. Ich wage es und ziehe los.
Zeit: 11:48 Uhr
Es strömt aus allen Wolken und Ich mache eine kurze Rast an einer Bushaltestelle mit Überdachung. Von wegen der Regen hat nachgelassen. Zu früh gefreut. Es schaut nicht nach einem Ende aus. Meine Schuhe sind durch. Sind komplett nass. Es schmatzt bei jedem Schritt den man tue. Eines hat es, was positiv ist. Es ist jedenfalls nicht heiß als würde man bei lebendigem Leibe gegrillt. Es ist schön frisch, vielleicht etwas zu frisch (zu nass). Meine Füsse, glücklicherweise drohen durch die kostenlose Wasserkühlung nicht zur Überhitzung. Mann kann sich deswegen auch mal darüber freuen. Da gab es schon andere von der Hitze beschwerlichere Tage. Die sind erstmal passé. Vielleicht kommen sie auch wieder. Bestimmt. Ich bin zuversichtlich. Optimistisch. Ich hoffe nur das es mein Rucksack aushält, das viele Wasser, die Nässe. Der ist mehr betroffen als ich. Trotz Regenponcho.
Zeit: 13:58 Uhr
Ich mache eine Pause. Seit einer guten Stunde regnet es nicht mehr. Dem Himmel sei Dank.
Zeit: 19:52 Uhr
Ich habe für Heute und vielleicht auch für Morgen ein Rastplatz gefunden. Es ist ein ruhiges Plätzchen. Es hat zum Glück heute nicht mehr geregnet. Ich habe leider auf Grund der Nässe an ein paar Stellen, durch die naßen Socken, die Fußzehen wundgescheuert. Zum meinem Bedauern, muss ich morgen mein Rucksack wieder flicken. An einer Stelle ist die Naht aufgegangen und es droht die Gefahr das es noch mehr reißt, wenn man nicht schnell möglichst die Hand anlegt.
Schritte: 27700, ca 18 km
Übernachtung: Wildcamping
Ausgaben: ca 26,5 Eur
Kilometer bis Le Puy noch zu laufen: 699 km
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