Es ist 7:35 Uhr am Morgen. Die Nacht war etwas durchwachsen und nicht so wie gewünscht. Ich konnte nicht einschlafen, trotz der friedvollen Stille um mich herum. Es muss wohl am Kaffee gelegen sein den ich am Nachmittag getrunken hatte. Ich war fitt und hellwach bis in die Nacht hinein. Erst spät in der Nacht, schon am Morgen bin ich halbwegs eingeschlafen und träumte ein wenig. Draußen um mich herum ist wieder Nebel der sich langsam lichtet, sich auflöst. Heute werde ich weiter marschieren, zum nächsten Platz. Der Rucksack ist repariert. Die Sachen (Schuhe) halbwegs trocken. Den Füssen geht’s gut. Nur, was mir aufgefallen ist, mein linker Fuß hat irgendwie was. Am Knöchel. Ich spürte da schon vorgestern etwas. Gestern auch und hoffte das es sich gestern auf heute regenerieren möge. Mal sehen wie es heute gehen wird. Hoffentlich erholt er sich weiter über die Zeit. Darauf muss ich nun acht geben um ihn nicht zuviel zu belasten.
Zeit: 11:15 Uhr
Ich breche auf. Ich bedanke mich für den wunderschönen Platz. Mein Gepäck ist 22,87 Kg schwer. So richtig wenig wird da zur Zeit nichts. Immer wieder wird eine Kleinigkeit dazugekauft.
Zeit: 12:06 Uhr
Ich mache die erste Pause. Ich bin nach 2 km erschöpft. Unglaublich. Keine Ahnung wie weit ich heute gebracht werde. Mein linker Knöchel und dem Sein Gewebe melden sich zu Wort. Hab ihn wohl überstrapaziert obwohl ich drauf geachtet habe, immer wieder Pausen einzulegen. Zudem ist es Heute schwül.
Zeit: 13:40 Uhr
Ich mache eine Pause. Soeben bin sehr lange durch den Wald gewandert. Einfach nur schön. Leise. Friedlich. Kein Lärm und keine Autos zuvernehmen. Vollkomme Ruhe. Jetzt befinde ich mich an einer kleinen Anhöhe. Ich sehe ins Tal zus und rüber auf zwei andere Hügel. Das Land mit den riesigen Felder erstreckt sich nach links und nach rechts. Unter mir das kleine Dorf „Goussaincourt“ durch das ich hindurch laufen werde. Ich in der Ferne noch zwei weitere Dörfer. Einmal links von mir das Dorf „Burey la Cote“ und einmal weiter in der Anhöhe direkt gegenüber mir Namens „Brixey aux Chanoines“ . Ein unglaublich schöner Ausblick. Ich genieße Moment. Glücklicherweise bin ich wieder in die Kraft gekommen. Jesus sei Dank vorhin als ich das Kreuz mit seinem Abbild sichtete. So bat ich um Kraft und sagte die Worte – Mit Dir Jesus bekomme ich die Kraft die ich JETZT benötige und ich bekamm in die Kraft. Oder es lag an den Aminosäuren die ich eingenommen hatte oder am beidem. Jedenfalls geht’s mit dem linken Fuß auch besser. Auf diesem Weg ist man Gott näher als auf allen anderen Wegen die es in der Welt gibt. Einfach allein durch Stille durch die man hindurch läuft. Keine Massen von Menschen (niemand ist hier unterwegs), kein Lärm, kein Verkehr. Das was man gelegentlich des öfteren Hört sind eher die stündlichen oder viertelstündlichen Kirchenglocken.
Zeit: 17:13 Uhr
Ich bin in „Domremy la Pucelle“ und mache nach 14 km eine Pause. Ich gönne mir bei der Hitze ein kaltes Bier und sitze auf der Bank. Ich dachte es wäre hier eine Art Supermarkt, aber Fehlanzeige nur ein Suvenier Shop mit Eis, Getränken und ein paar anderen Sachen wie Marmelade, gut richenden Seifen made in France. Ich kaufe mir eine Zitronen- Seife und ein kleines Pflaumen- Marmeladeglas. Gegenüber mir ist eine schöne Kirche. Ich mache ein Foto und trinke das Bier leer. Hier im Ort gibt es ein Campingplatz den ich nicht in Anspruch beabsichtigen möchte und werde. Ich ziehe weiter meines Weges. Ein bis zwei Kilometer werde ich noch realisieren können? Oder campiere ich weiter unten am Fluss „La Muese“? Ich weiß es nicht.
Zeit: 19:00 Uhr
Ich habe mich für ein Campingplatz entschieden. Weil es eh schon spät war und geschwitzt habe wie ein Sauerbraten auf dem Grill. Meine Zehen sind zudem durch die dauernden Steine die in die Schuhe fallen und auf der Unterseite schleifen wie Schmärgelpapier leider wieder an ihre Grenzen gekommen. Ehrlich gesagt regt mich das schon auf. Ich verstehe es nicht wie es sein kann das andauernd feine kleine Steinchen in die Schuhe beim laufen springen. Anscheinend laufe ich so, das sie einspringen können. Ich habe sie erstmal wieder eingeschmiert. Ob das bis morgen wieder gut wird bezweifle ich. Was den Campingplatz betrifft so bin ich sehr glücklich das ich es gewagt habe hier einzukehren. Es ist ein gemütlicher Campingplatz. Das muss ich schon sagen. Er ist nicht groß und es wusselt hier nicht wie auf einem Ameisenhaufen. Auch ist der Preis absolut angemessen. 7 Euro die Nacht und Strom gibt es obendrauf. Einfach nur Gewaltig. Wenn nur Silke dabei wäre. Mann das wäre schön. Derweil scheint mir die Sonne mitten ins Gesicht. Ich entspanne, bin schon geduscht und daher frisch, fühle mich wie Neugeboren und gönne mir ein weiteres Bier.
🚶♂️Schritte: 24. 410 oder 14 km
🏡Übernachtung: Campingplatz
💶Ausgaben: 25,84 Euro