Es ist 07:41 Uhr am Morgen. Ich trinke meinen Kaffee den ich mir vorhin zubereitet hab. Die Nacht war in Ordnung. Unglaublicherweise ist mein Mittelfinger und ein Teil der Hand angeschwollen. Die Schwellung ist nicht wirklich zurück gegangen. Ich kann nur hoffen das es besser wird. Ich habe schon Nachts DMSO draufgeschmiert und später nochmal das selbe inklusive den Schwedenkräuter. Es hat sich leider nicht viel verändert ehrlich gesagt. Wie gesagt, ich kann nur hoffen das es besser wird. Sowas aber auch, ist mir glaube ich noch nie im Leben passiert. Das es so heftig anschwillt🤔 ich kann mich noch zu Beginn erinnern, als ich erst ein paar Tage in Frankreich war. Die Geschichte habe ich noch gar nicht erzählt. Es war ein Tag vor meinem ersten Zeltplatz. Da bin ich durch einen Örtchen gelaufen und außerhalb da gab es einen Platz, von einem Imker, der nicht weit vom Weg seine Bienen hatte. An diesem Tag hatte es viel geregnet. Ich war also vollvermumt bis oben hin, hatte also die Regenschutzkleidung an, einen Anorak. Aber eine Biene hatte es tatsächlich geschafft, warum auch immer, in den Kopfbereich der Kapuze meines Anoraks hinein zu fliegen. Sie kamm da auch nicht mehr raus. Und es summte und summte und ich verstand nicht, wo sie sei, die Biene und warum sie nicht wieder rausfliegt. Ich muss schon sagen, es war sehr ungemütlich in diesem Augenblick. Denn, ich wußte einfach nicht wo genau sie ist, nur das sie irgendwo in meiner Kapuze ist. Und ich zapelte hin und her, fing an hektisch die Kapuze nach hinten zu ziehen. Versuchte nervös meinen Hut runter zu reißen. Es klempte irgendwie alles in diesem Moment, nichts rührte sich. Einen Moment später hatte die Biene mich, im linken Bereich des Gesichtes unterhalb des Auges gestochen. Das Mistvieh, dachte ich! Ich habe dir nichts getan! Und ich wollte es auch nicht. Der Stich war aber bei weitem nicht das gleiche wie gestern der Stich und die anhaltende Schwellung. Nach ein paar Stunden hatte ich den Stich sogar schon vergessen. Aber das hier? Diese Biene hatte es auf mich abgesehen und wollte mir einen erheblichen schaden zu führen. Einfach nur unglaublich!
Zeit: 11:52 Uhr
Ich starte. Die Hitze ist wieder zurück. Es brennt. Es ist Heiß. Und ich tropfe die Schweißperlen hinunter als wäre ich ein fließend Bach. Ein Wahnsinn das glaubt mir kein Mensch wenn ich das jemanden erzählen würde. Dabei stehe ich nur und wussel meine Sachen vor sich hin. Rucksack packen. Heute wird es nur eine kurze, eine richtig kurze Etappe. Ich werde auf den, von hier nicht weiten, Campingplatz gehen. Strom tanken, mal wieder duschen, Wäsche erfrischen, den Rucksack wieder nähen und etwas einkaufen für die folgenden Etappen. Nach dem Start sehe ich zur meiner rechten, Ziegen auf der Weide grasen. Ich versuche ein ein bis zwei Fotos zu schießen.
Zeit: 16:32 Uhr
Ich bin in „Bourbonne Les Bains“ auf dem Campingplatz. Zelt ist aufgebaut und ich bin schon im Zelt. Draußen braut sich was zusammen. Ein Unwetter. Der Wind weht. Es fängt mehr und mehr an zu krachen und zu wimmern. Es scheint gleich ungemütlich zu werden. Ein paar erste Tropfen fallen. Kann nur hoffen das es nicht all zu schlimm wird. Mein Finger ist derweil immer noch geschwollen, die Hand dick. Es wird zum Glück nicht schlimmer. Auch hier hoffe ich das es bald besser wird.
Zeit: 21:44 Uhr
Es regnet, kracht und donnert. Es plätschert gewaltig was runter. Ich lerne Helmut aus Deutschland, nähe Koblenz kennen und Karin aus Holland. Beide sind mit dem Fahrrad unterwegs und beide machen die Massrunde. Zumindest Karin. Die beiden haben dich selbst gestern erst kennengelernt und sind heute ein Stück zusammen gefahren. Morgen trennen sich auch schon die Wege. Karin fährt morgen wieder in die Heimat. Zusammen haben wir über verschiedenes gesprochen, es war wirklich ein sehr nettes Gespräch. Helmut spendierte ein Bier. Karin ist schon mal mit dem Rad bis nach Santiago gefahren und einmal hatte sie den Jakobsweg von Südspanien aus gemacht, zu Fuß. Helmut ist im Rentenalter und fährt richtig viel Fahrrad, macht öfters Touren in der Umgebung und auch weiters in der Welt. Er ist eine richtige Sportskannone. Wahnsinn. Sonst ist nicht viel los auf dem Campingplatz. Es sind nicht viele Leute da. Wir sind die einzigen die im Zelt übernachten. Die anderen schlafen in Wohnwagen. Ich stehe gerade noch draußen am Klo und warte bis der Regen etwas nachlässt, dann gehe ich schlafen.
🚶♂️Schritte: 11900
🏡Übernachtung: Campingplatz
💶Ausgaben: 31,17 €
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Eine Antwort auf „42. Tag – Am Campingplatz 🏕️“
So ähnlichen Bienenstich hätte ich auch an meiner rechte Hand. Es schon mehrere Tage angehalten.
Es muss jeder sein richtigen Weg im Leben erkennen und finden. Manchmal kreuzen sich die Wege und gehen wieder auseinander. Einige Sachen verbinden die Menschen und einige man möchte nicht annehmen. Wichtig aber ist, sich selbst treu bleiben und nicht sich von seinem Ziel abhalten.