Es ist 08:06 Uhr am Morgen. Eine furchtbare Nacht ist nun zu Ende. Wäre das Jucken und das Krazen nicht, wäre es wahrscheinlich weit aus schöner. Aber irgendwie, die Tiere sieht oder hört man nicht, die einen beißen, zwicken oder an einem saugen. Mann spürt und fühlt nur später – hier ein Stich und da noch einer und da nochmal was. Und das Jucken – ah zum verrückt werden. Ein Horror war das alla Transylvania der extra Klasser. Das sag ich euch. Ein Kassenschlager vom feinster aller Feinsten. Da war ja noch die Nacht in der Kapelle und den Fledermäusen ein Witz dagegen. Ein schöner ruhiger Platz, den habe ich. Aber idyllisch war es mit dem ganzen dann doch nischt. Dabei habe ich mich vorgestern geduscht. Und viel geschwitzt wie den Hitze Tagen habe ich auch nischt. Nicht das hier einer auf die Idee kommt zusagen – wer sich waschen kann, der kann auch ruhiger schlafen. Von wegen ruhiger schlafen, wenn diese Tiere am Abend rum geistern dann war es mit ruhigen Schlaf. Den gibt es dann nicht. Ich habe zwar ein Mittel – eine DMSO Creme – die hilft auch nicht schlecht, wenn man aber zu viele Stellen hat, die man einschmieren muss und man liegt da so zusätzlich auch noch im Schlafsack. Naja. Funktioniert also nur bedingt gut.
Zeit: 18:16 Uhr
Heute bin ich in einer Pilgerherberge in Grancey Le Chateau untergekommen. Eigentlich wollte ich nur eine Kleinigkeit kaufen und weiter ziehen. Ich kaufte also zwei kleine Bierle um diese auch gleich zu trinken, Erdnüsse und ein Baguette für morgen. Ich saß dann nicht weit vom Mini Supermarkt direkt in der Dorfmitte am Brunnen und trank das soeben gekaufte Bier genüßlich. Dann sah ich eine Frau an mir vorbei laufen, da trank ich schon das zweite kleine Bier. Die waren wirklich klein die Flaschen mit 0,25 CL befüllt. Als die Dame mich dann ansprach, ob ich den Jakobsweg machen würde, bejahte ich es und wir kammen ins Gespräch. Sie fragte mich ob ich für heute eine Übernachtungsplatz suchen täte? Ich sagte ich wisse es gerade nicht. Wir sprachen in Englisch. Ich fragte Sie, wäre den das Gebäude da hinten ein Übernachtungsplatz für Pilger? Sie antwortete nein, zur Zeit nicht. Wir haben hier hinten eins, direkt schräg gegenüber von hier ausgesehen. Und wie teuer ist eine Übernachtung Madam? Fragte ich. Sie antwortete, „soviel wie es ihnen Wert ist, es läuft auf Spendenbasis, das was sie geben können“ ich überlegte. Ich dachte, nach der schrecklichen Nacht mit den Blutsauger und der Stecher befurf ich eh einer Dusche und einem konformen Aufenthalt um sich richtig zu erholen. Denn ich wusste nicht mehr, ob ich schon zu einem Tier motierte, es aber selbst noch nicht bemerkte. Ich willigte also ein. Die Dame zeigte mir daraufhin alle Zimmer samt der Kapelle. Ich bedankte mich herzlich. Endlich bin ich auf die richtige Spur gekommen. Ein Mann mit ich ca. 1 1/2 h früher auf der Farm sprach, erklärte mir auf deutsch, er konnte fließend deutsch, wie das mit den Übernachtungs Möglichkeiten für die Pilger in Frankreich funktionieren täte. Er gab mir auch einen Fyler mit Telefonnr. und Karte mit auf den Weg. Er selbst hatte heute morgen selbst noch drei Pilger auf seinem Bauernhof beherbergt. Ich war natürlich außer Häuschen! Ich freute mich riesig. Endlich nach zwei Monaten eine heiße Spur wie das den hier überhaupt funktioniert in Frankreich und der offiziellen Pilgerung. Endlich habe ich direkt Jemanden vor mir stehen, der es mir in auch noch in deutsch erklärte. Einfach nur gewaltig. Dachte ich heimlich für mich. Denn ich muss ehrlich zugeben, die Mückenplage am Abend, die langen Nächte – die Sonne geht ja jetzt immer früher unter und später Auf- und das dauernde schlafen in meinem Minizelt machte mich schon seit einigen Tagen etwas närrisch. Ich glaube ich werde ab JETZT des öfteren diese Art Unterkünfte für Pilger nutzen, sofern sie auf der selben Grundlage basieren, nämlich der Spendebasis. Das würde ich finanziell noch halbwegs verkraften 💶
🚶♂️Schritte: 17272
🏡Übernachtung: Pilgerherberge
💶Ausgaben: 12,5 Euro
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2 Antworten auf „49. Tag – Grancey Le Chateau 🏰“
Erworbene Gewohnheiten werden den Mensch immer von der Gegenwart abhalten. Der Mensch lebt immer im Vergleich und oft nicht in der Gegenwart.
Die Welt bittet immer etwas an und der Mensch trifft die Entscheidung.
Aber, der Herr spricht :“Was geht dich das an? Du geh hinter Mir nach!“.