Es ist 07:47 Uhr am Morgen. Ich habe gut geschlafen – im Zelt! Das muss ich schon sagen. Von den Plagegeister gab es gestern auf heute keine Spur. Vielleicht lag es auch daran das ich meine Taktik, meine Strategie geändert habe? Nach dem schnellen erfrischen mit Seife und einem feuchten Lappen, schmierte ich mich mit Leinöl – komplett ein. Im Internet lass ich, vorgestern, das Lavendelöl und allgemein andere ätherische Öle helfen können die Stecher fernzuhalten und die bestehenden Einstiche zu behandeln. Es tut der Haut gut. Nun, hatte ich kein ätherisches Öl aber ich probierte es trotzdem mit dem vorhandenen Leinöl. Mein Haut hat es gut vertragen und es fühlte sich richtig gut an. Auch hatte ich keine weiteren Stiche vernommen. Richtig gut. Ich freute mich deswegen. Mal sehen wie es an anderen Tagen sein wird? Ich hoffe gut🤨 sonst muss ich doch noch zu Apotheke!
Zeit: 12:02 Uhr
Die Hitze ist wieder zurück und es ist heiß. Ich packe gerade meine letzten Sachen zusammen bevor es bald los geht. Heute ist es etwas später geworden. Eine Reparatur, diesmal am Zelt, war notwendig. Zum Frühstück habe ich mir heute Speck und Ei zubereitet. Lecker war es. Ich freue mich auf den Tag. Heute ist etwas erfreuliches passiert. Der Himmel sendet wunderbare Botschaften. Individuell – für jeden Einzelnen wenn es notwendig ist. Einfach nur der pure Wahnsinn. Ich bin begeistert und völlig aus dem Häuschen 😇
Zeit: 13:45 Uhr
Ich verlasse „Is sur Tille“ und mache die erste Pause. Der Schweiß rennt mir wieder runter, als gebe es keinen Morgen mehr. Der Himmel ist strahlend blau. Es ist Heiß. Von der Stadt selbst habe ich leider nicht viel gesehen. Es war mir einfach nicht danach etwas zu erkunden. Muss auch nicht sein, denke ich. Das man sieht, reicht aus. Pocht es in mir hoch.
Zeit: 14:37 Uhr
Ich mache wieder eine Pause. Die Sonne brütet weiterhin unaufhaltsam. Im Schatten der Bäume verstecke ich mich für einen Moment. ICH Schnaufe etwas durch und nehme ein schluck Wasser 💧
Zeit: 15:47 Uhr
Ich laufe ewig lang an vielen Felder vorbei und es wird nicht weniger. Das Land erstreckt sich ewig in die Länge. Es ist ein riesiges Land. Als hätte es kein Anfang und kein Ende. Beeindruckend. Heute läuft es allgemein aber schleppend. Irgendwie bin ich erschöpft. Ob das an der Hitze liegt, weiß ich nicht. 7 km habe ich aber schon auf dem Tachometer. Ich mache wieder eine Pause. Heute möchte wenigstens bis „Messigny et Vantoux“ laufen. Dijon mein dritter untergeordnetes Zwischenziel ist fest im Blick und nicht mehr weit entfernt. Welch eine Erfüllung. Schreit es in mir hoch. Halleluja. Spätestens morgen werde ich die Stadt anlaufen oder passieren.
Zeit: 16:04 Uhr
Ich passiere das Dörfle „Chaignay“ unterwegs finde ich wildwachsende Trauben Bestände. Des öfteren habe ich diese Gattung der Wildwachsender Trauben hier in Frankreich gesichtet. Die Trauben sind leicht säuerlich, aber extrem saftig. Mann kann sie einfach auslutschen und trinken 🥤
Zeit: 18:15 Uhr
Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich kann nicht mehr. Das war es. Ich bleibe jetzt da genau stehen wo ich bin. Mehr kann ich nicht gehen. Ich bin komplett ausgepowert. Erledigt! Meine Destination die ich heute im Visier hatte (Messigny et Vantoux) , habe ich nicht erreicht. Ich bin außerhalb „Epagny“ auf einem Feld etwas Abseits nähe einiger Bäume, hier ist es halbwegs ruhig. Hier bleibe ich. Ich kann mir gut vorstellen, hier die Nach zu verbringen.
🚶♂️Schritte: 18444 oder 12 km
🏡Übernachtung: Wildcamping
💶Ausgaben: Keine
👀Distanz bis Le Puy: 468 Km