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Jakobsweg 2023-2024

62. Tag – Ruhepause wegen schlecht Wetter ⛈️

Heute ist, glücklicherweise, kein Arbeitstag. Für mich jedenfalls! Und zwar wegen schlecht Wetter ist die Arbeit ausgefallen! Gestern Nacht ist es extrem gewesen. Es hat wiedermal gewütet, gedonnert und es kamm richtig viel Regen runter. Es gab eine massive Regenflut. Wahnsinn. Einfach nur der pure Wahnsinn. Ich war nur froh drum das ich im Zelt nicht untergegangen bin. Ich habe mich zwar drauf vorbereitet und hatte mein Überzelt drüber gezogen. Aber es gab kräftige Windböen die es teils wieder runter gewindet haben. Das war kein Spaß. Das nicht lustig. Es heftig. Ich bin also raus und habe das Überzelt, im Regen, wieder gerichtet. Ich wurde dadurch nass wie nach einer Dusche. Ein trockenes Handtuch hatte ich keines. Also bin ich nass in mein Schlafsack gekrochen, der eh schon unten nass war und habe gehofft das es nicht schlimmer würde. Zum Glück hatte es dann gehalten, viel nässer wurde ich nicht mehr.



Zeit 19:36 Uhr

Manchmal da gibt es Menschen da denke nur, was für Probleme haben die eigentlich nur? Was ist in ihren Köpfen schief gegangen? Da gibt es Menschen die glauben man geht den Jakobsweg um sich selbst zu finden! Wie bescheuert kann man da eigentlich sein? Wie soll man sich selbst finden? Und wozu sollte man sich finden? Entweder ist man hier im Jetzt oder man ist es nicht. Für mich ist der Weg um einfach im JETZT zu sein. Im hier und jetzt. Nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit. Im hier und JETZT. Direkt im Leben. Im gegenwärtigen Moment. Ein komischer Typ dieser Tobias. So hieß er nämlich. Er war hier am Campingplatz – genau zwei Tage und ist dann weiter gereist. Er ist mit dem Zug gekommen. Wandern findet er langweilig. Ich dachte innerlich, der Typ hat sie nicht mehr alle. Er fährt Bus und Bahn und wandern ist für ihn langweilig? Wie bitte? Geht’s eigentlich noch? So einen eingebildeten schnödel habe ich ja schon lange nicht mehr getroffen. Der war ja drauf, da langt die Seite nicht aus. Er war auch irgendwo auf einer Weinernte dabei. Nach sieben Tagen hat es ihm auch schon gerreicht. Das kann ich gut nachvollziehen. Die Arbeit ist hart. Innerlich dachte ich nur, du wirst den Weg selbst irgendwann laufen, auch wenn noch ein paar Jahre vergehen werden. Man trifft sich nicht einfach so. Alles hat seinen Grund. Auch ich hatte mal vor Jahren ein Mädchen getroffen, da dachte überhaupt nicht an Wandern und schon gar nicht an der Jakobsweg. Sie hat den Weg mit ihrem Vater gemacht. Der Samen wurde genau an diesem Abend gepflanzt. Zwei bis drei Jahre später habe ich angefangen über den Jakobsweg nachzudenken und überlegte im Jahre 2017 das erste Mal über den Weg. Nochmal drei bis vier Jahre hat es gedauert als ich den ersten Versuch, im Oktober im Jahre 2020, gewagt hatte. Wegen der Corona Krise ist es leider beim dem Versuch geblieben. Nach 4 Tagen musste ich Frankreich verlassen. Nochmals weitere zwei bis drei Jahre mussten vergehen bis es dann endlich soweit war. Jetzt erst seit 14.July 2023 bin ich on Tour. Es dauert seine Zeit – von der Idee bzw. der Inspiration bis zur Ausführung. Nichts geschieht über Nacht. Aber wer weiß, man hört ja manchmal auch so von manchen Spontanheilungen. Auch dieser Tobias wird diesen Weg irgendwann mal gehen. Davon bin irgendwie innerlich überzeugt. Er braucht den Weg, das ist das einzige was ihm womöglich in der Zukunft helfen wird, wenn er dann merkt das er mit seinem Denken und seiner Vorstellung in der Sackgasse steckt. Der Weg kann diese Probleme und Scheinwelten in denen man steckt auflösen! Bus und Bahn helfen da einem gewöhnlich nicht, verschlimmern sogar eher das ganze. Langweilig – brummt es wieder in mir hoch! Das ist das spannendste was man überhaupt für sich machen kann. Für mich jedenfalls! Hast du die Eier das Leben selbstständig in die Hand zu nehmen? Ja? Dann gehe deinen Weg – es muss ja nicht gleich der Jakobsweg sein. Es gibt viele andere schöne Wege…Letz Do it 🚶‍♂️