Es ist 19:04 Uhr. Ich bin in Lavacolla in einer ultraschönen Albergue. Die Albergue a Fabrica hat letzten Jahres 2023 eröffnet und wirkt deshalb sehr hochwertig. Der Tag war sehr verregnet. Es schüttete ohne Ende und abwechslungsreich. Mal Regen, mal keiner, dann wieder viel Regen, dann weniger. Wie im April. Eigenartig. Aber der Regen konnte mir nichts antun, weil ich durch meine Regenkleidung halbwegs gut geschützt bin. Beim Einkehren nach ungefähr drei guten Stunden bin ich in eine Kaffee- und Snackbar gegangen, es bot sich gerade an, und traf wieder Nuria. Wir haben uns ja schon gestern im Restaurant das letzte Mal gesehen. Ich wollte nämlich gerade aufbrechen, als sie dann aus dem Nichts die Chance ergriff und mich ansprach. Ich war kurz verwundert und gleichzeitig erfreut. Zum ersten Mal sind wir vor ein paar Tagen in Sarria ins Gespräch gekommen. Und heute wieder, was für ein Zufall. Oder sollte das kein Zufall sein? Heute ist sie alleine unterwegs. Nach einer herzlichen Umarmung saßen wir gemeinsam am Tisch und unterhielten uns ein wenig. Auch tauschten wir unsere Nummern aus, denn sie wohnt nicht weit von Deltebre, nämlich nur 100 km. Sind quasi fast Nachbarn. Da ich bisher nicht wirklich viele spanische Freunde habe, schon gar nicht in der Nähe, wo ich mich später aufhalten werde, bin ich schon sehr froh um neue Kontakte, mit denen ich mich auch verstehe und vielleicht sogar hin und wieder Englisch oder Spanisch sprechen kann, um mehr in die Praxis zu kommen. Nach einem kurzen Gespräch ist sie dann auch schon wieder aufgebrochen. Ich saß noch eine Weile da, trank meinen Kaffee und bestellte mir eine Kleinigkeit, ein Sandwich (span. Bocadillo) und eine Cola. Danach bin auch aufgewärmt durch den Kamin (ich saß glücklicherweise direkt gegenüber) und gut gestärkt aufgebrochen. In der Albergue selbst gibt es nicht viele Leute. Einer war schon da, ein Pilger, den ich schon vor ein paar Tagen gesehen hatte. Später kam noch Imma hinzu aus Andalusien, die für ein paar Tage in Santiago gewesen war und morgen wieder zurückfliegt. Ein hübsches Mädchen. Wir sprachen ein paar Worte. Zu mehr kam es aber erst einmal nicht. Immerhin will ich auch arbeiten, diesen Text schreiben, über den Tag nachsinnen und einfach mal für mich sein. Mittlerweile ist es auch schon 19:50 Uhr. Ich bin müde. Ich werde noch eine Kleinigkeit essen und dann war es für heute auch schon gewesen. Morgen ist Santiago im Visier. Ich bin gespannt, wie es da abläuft. Ein Zertifikat sollte ich sogar bekommen für meine Pilgerung. So läuft es hier ab, habe ich gehört. Unglaublich. Aber das ist die Wahrheit. Das Zertifikat hat in Spanien sogar einen positiven Einfluss bei der Jobsuche, es erhöht die Chancen, einen Job zu bekommen. Vielleicht gar nicht so eine schlechte Sache, für den Fall, dass ich hier länger bleiben möchte… 🤔
🏃♂️Schritte: 39787
🏡Übernachtung: Albergue A Fabrica
💶Ausgaben:
10,62 € – Übernachtung
3,20 € – Kaffee, x2
7,20 € – Snack, Cola
👀Distanz bis Santiago: 10 km
Wenn es mal nicht geschüttet hat, habe ich ein paar Fotos gemacht 😉
Eine Antwort auf „177. Tag – Tour v. Arzua bis Lavacolla – 28,5 km 🌧️🌥️“
Wir waren den ganzen Weg geistig mit dir und sind sehr glücklich, das du es geschafft hast. Unser Leben ist immer ein Weg. Wir geben nur verschiedene Namen, den Abschnitten, aber es geht immer weiter. Wir wünschen dir alles Gute und Gottes Segen zum neuen Abschnitt deines Lebens.