Zeit: 12:34 Uhr. Ich bin seit einer Stunde wieder on Track. Heute morgen saßen wir drei nochmals gemeinsam auf ein Plausch, bevor jeder dann seines Weges aufbrach. Karin hatte vor 15 Jahren ihren Mann verloren. Er hat sich umgebracht, erfuhr ich später von Ihr als ich nachfragte ob sie auch mit ihrem Mann hin und wieder unterwegs sei. Deswegen auch die Tour mit dem Rad nach Santiago und einmal zu Fuß, reime ich mir später schließlich zusammen. Irgendwie sie eine zu bewundernde Frau. Eine starke Frau. Das muss man sich erstmal als Frau trauen, alleine aufzubrechen – mit dem Rad oder zu Fuß. Das lebt geht weiter – es gibt NUR den Weg nach vorne – sagt sie mit halb- gebrochenen Deutsch. Sie kommt ja aus Holland. Und das stimmt, denke ich mir innerlich. Es macht nur einen stärker wenn man nicht aufgibt und weitermacht. Das Leben ist schön und das was jeder für sich draus macht. Im Nachhinein denke ich, wir drei waren in einer schönen Harmonie – eine göttliche Fügung? denke ich – wir hätten ruhig die Telefonnummern austauschen können. Aber im dem Moment dachte ich nicht daran. Vielleicht sogar niemand von uns dreien. Solche Momente sind wirklich rar, die gibt es nicht oft und es sind schöne Begegnungen mit Herz. Wir haben uns dann später verabschiedet. Ich und Karin umarmten uns ein letztes Mal. Sie küsste mich auf den Hals, sie kannte auch meine Geschichte. Das Wetter selbst ist bewölkt, es ist nicht heiß. Das ist schon mal nicht so ganz schlecht. Heute morgen hat es noch gewütet, gedonnert, geblitzt und geregnet. Ich habe nicht gedacht das es noch besser wird, obwohl es sollte – laut den Prognosen. Es wurde aber besser. Zum Glück auch.
Zeit: 14:10 Uhr
Vorhin habe ich kurz Pause gemacht und einen Riegel verdrückt. Aber es hilft wieder nichts. Ich schleppe mich nur mühsam nach vorn. Ein Schritt nach dem anderen. Und trotzdem, ist es anstrengend.
14:33 Uhr
Heftig steil ging es gerade hoch. Der Schweiß rinn mir wieder das Gesicht runter. Die Sonne kommt wieder mehr verstärkt durch die Wolkendecke. Erschöpft schnaufe ich erstmal durch.
14:52 Uhr
Auf einer Wiese setze mich hin. Ich brauche wieder eine kleine Pause. Ich bin irgendwie müde. Erschöpft. Meinen Finger, Hand geht es mittlerweile gut. Die Schwellung hat deutlich nachgelassen.
Zeit: 16:27 Uhr
Nach einer langen ausgiebigen Pause auf der Wiese, geht nun weiter. Die Sonne scheint in voller Montur. Der Himmel ist blau. Es ist tolles Wetter 🌄
Zeit: 18:10 Uhr
Ich mache für heute Schluß. Bin Hunde müde. Ich habe eine schönen Platz erreicht. Direkt am Weg mit einer tollen und sonnigen Lage. Hier werde ich runter kommen, meditieren, essen, den Abend genießen. Besser geht es nicht.
🚶♂️Schritte: 18000
🏡Übernachtung: Wildcamping
💶Ausgaben: keine
👀Distanz bis Le Puy: 593 Km
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Eine Antwort auf „43.Tag – weiter geht’s… 👀“
Jeder geht sein Weg, die Karin, du sowie alle anderen. Manchmal kreuzen sich die Wege, wie ich sagte. Man trifft sich mit dem Tod und Leid, aber das Leben geht immer weiter und weiter. Durch Treff von Seelenferwante, Gott gibt dir die Kraft und Freude am Leben.
Wir sind immer bei dir, obwohl, weit von einander entfernt.