Es ist genau 09:00 Uhr am Morgen und ich bin an einem sehr ruhigem und schönem Platz. Dieser Ort ist so friedvoll man muss selbst erlebt haben. Der Himmel ist heute bewölkt. Ein bisschen Regen sollte kommen, nicht viel. Die Nacht war sehr ruhig und schön. Ich konnte mich gut erholen. In ungefähr ein bis zwei Stunden möchte ich dann aufbrechen. Gestern war ich so massiv erschöpft. Einfach nur der pure Wahnsinn. Obwohl ich nicht mal so viel gelaufen bin. Zum Glück geht es heute wieder deutlich besser. Ich habe das Gefühl gestern gehabt, als hätte mir jemand die Kraft abgesaugt. Ich war komplett leer. Out of Energy. Und dieses absaugen von Energie, hat auch etwas, verrückter Weise, mit dem Campingplatz zu tun. Diese Begnungen, die auch schön sind, sind auch Begnungen die interessanter Weise auch Energie rauben können. Denn, nach einem Hui, wie toll, schönes Gespräch, Harmony, Austausch von Informationen, Wissen, ist es dann später Pfui wie schlecht, aufgrund der darauf folgenden Trennung. Denn, jeder geht seinen Weg. Das was später bleibt, ist aber die Erinnerung an den Moment. Und, ich glaube, ist mir aufgefallen, daß passiert immer nach diesem einem Tag, und zwar genau nach dem verlassen des Campingplatzes. Der Kopf ist aufgewühlt und muß sich wieder neu formatieren, neu einstellen. Dann geht’s wieder. Ungefähr ein Tag später.
Zeit: 12:49 Uhr
Ich bin seit 11 Uhr unterwegs und wieder on Track. Ich fühle mich ausgesprochen gut. Ich komme gut voran. Mit viel Elan bin ich gestartet und setzte nach einer kleinen Pause die Reise fort. Ich laufe an einem Bauernhof vorbei und vielen Wiesen die mich zum Zelten einladen. Aber, sage dankend ab. Hatte ja schon einen schönen Platz und möchte noch ein paar Kilometer voran kommen. Das Wetter ist bewölkt. Es ist frisch und angenehm zum laufen. Ich bin gespannt was mich heute noch so erwartet über den Tag hinaus.
Zeit: 16:25 Uhr
Bisher läuft es relativ gut. Ich laufe gerade einen größeren Abschnitt durch den Dickicht Wald. Teilweise war der Weg durch Bäume versperrt und ich musste außen rum gehen oder sogar drüber springen. Jetzt laufe ich einen Abschnitt von ich vermehrt Hornissen sehe die mir nach dem Bienenstich auf mich Angsteinflösend wirken. Auf nochmal so eine Geschichte verzichte ich doch liebend gerne. Bevor ich in den Wald kamm, habe ich dem vorherigen Dorf ein letztes Mal nach Wasser gefragt. Wer weiß wann da wieder was kommt und wie lange diese Etappe noch gehen wird. Im Dorf hoffte ich auf einen Supermarkt. Aber es gab keinen. In ca. Ein bis zwei Tagen bin ich erst wieder in einer größeren Stadt. Für heute Abend habe ich schon mal ein paar Breitwegerichs- Blätter für die Suppe gesammelt. Irgendwo nicht weit von mir vernehme ich Stimmen. Sind es andere Wanderer? Brauchen die Hilfe? Da muss wohl ein Weg sein nicht weit von mir. Klingt als wären das Franzosen. Unglaublich denke ich mir, gerade wollte wo ich dachte wie Ruhig es in Wald doch sei. Aber auch so, ohne die anderen, es ist ruhig und still in Wald. Es wirkt beruhigend und mich freut es wieder mal. Ein absolutes Adventure 🇫🇷
Zeit: 18:17 Uhr
Ich habe meine Destination für heute erreicht. Es direkt mitten im Wald und neben an, ist eine schöne Kapelle, in die man sogar hinein gehen kann. Es ist ein ruhiges Plätzchen. Ich kann mir gut vorstellen das man selbst in der Kapelle auf dem Boden gut schlafen kann. Ob ich das mache, weiß ich noch nicht.
Zeit: 20:57 Uhr
OK. Ich schlafe in der Kapelle. Wenn Sie schon da ist, dann nutze ich diese Chance. Vorhin, gegen 19:15 Uhr. Ich meditiere gerade, hörte ich etwas würde kommen. Ich dachte das könnten Besucher oder Wanderer sein. Meine Augen hatte ich geschlossen. Ich vernahm also nur die Geräusche das etwas sich heranschleicht oder etwas gerade da ist. Ich öffne etwas meine Augen und sehe zwei weiße Tiere aussehend wie Hunde ca. 20 bis 30 Meter von mir entfernt. Ich bin ganz ruhig, vollkommen in der Ruhe und denke, OK vielleicht ist hier jemand da mit seinen Hunden, geht eine spazieren. Aber, ich den Besitzer nicht. Ich sehe nur die zwei Hunde ähnlichen Tiere die selbstständig nicht weit von mir die Treppe hochlaufen und sich etwas umschauen. Der hintere dreht sich zu mir um. Ich bin aber ganz ruhig, bewege mich nicht. Ich schaue in die Richtung der Hunde. Die zwei gehen aber weiter, ruhig einer folgt dem anderem und verschwinden vor mir im Wald. Hmmm. Komisch denke ich. Wo ist der Besitzer? Und wenn es keinen Besitzer gibt, was waren das für Tiere? Waren das Wölfe? Was war das eigentlich? Die sahen jetzt aber auch nicht wie Wölfe aus. Denn sie waren so weiß und sie waren unterschiedlich. Sie waren beide Weiß aber irgendwie auch gleichzeitig von der Rasse unterschiedlich. Und sie gingen ganz ruhig. Sind selbstsicher da entlang gegangen und im wie gesagt im Wald verschwunden. Ich hörte keine rufe vom Besitzer oder ähnliches. Danach sind mir dann horrorszenarien durch den Kopf gegangen während ich mir was zum Abend zubereitet habe. Eintopf mit Reis, Linsen, Breitwegerich, Knoblauch und Zwiebel. Lecker war es. Aber was waren das für Hunde? Das lässt mich nicht los. Ob das Wölfe waren? Zwei Wölfe die gerade auf Streifzug waren? Ich weiß es nicht. Jedenfalls in der Kapelle ist es schön angenehm temperiert. Ein paar Fledermäuse sind auch hier. Als ich mit meiner Stirnleuchte umher leuchtete, entdeckte ich sie umherfliegen. Eine wollte gerade aus der Crypta hochfliegen. Meine Stirnleuchte war aber so hell, daß sie es einfach nicht schaffte. Es blendete Sie extrem, scheinbar. Die sind so leise – die hört man nicht mal beim Fliegen. Eine faszinierende Welt…
Ich bin heute durch die Orte Chezeaux und Varennes sur Amance gelaufen. Mein Stop an der Chapelle Notre Dame de Presles.
🚶♂️Schritte: 26600 oder 17 Km
🏡Übernachtung: Kapelle
💶Ausgaben: keine
👀Distanz bis Le Puy: 576 km
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