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Jakobsweg 2023-2024

158. Tag – Ein weiterer Tag in Castrojeriz 🥶

Es ist 05:35 Uhr und ich bin schon fleißig. Ich mache Atemübungen. Zudem konnte ich nicht mehr richtig schlafen, weil seit gestern mein Hals immer mehr angefangen hat weh zu tun. Ich hoffte das es sich legen würde, tat es aber nicht. Also entschloß ich mich aufzustehen und eine oder mehrere Tassen Tee zu trinken. Das hilft tatsächlich etwas und es lindert etwas meine Schlugbeschwerden, die man gewöhnlich hat. Heute werde ich daher in der Albergue bleiben und massiv Tee trinken. Vitamin C habe ich leider nicht mehr. Meine letzten Vitamin C Tabletten habe ich gestern Abend eingenommen. Kann nur hoffen das ich was in der Apotheke hier vor Ort finde, wenn Sie überhaupt offen hat. Heute ist Sonntag.


Zeit: 13:33 Uhr

Ich war eine kleine Runde einkaufen und sitze nun in einem Kaffee, trinke Kaffee. Ich hoffte das der Kaffee besser ist, als in der Unterkunft. Ist er aber nicht. Nachher kommt Zoe, meine neue koreanische Freundin. Sie weiß von ihrem Glück, noch nicht, das ich hier in einen weiteren Tag in Castrojeriz geblieben bin. Draußen ist echt Saukalt. Mich friert es bis in die Zehenspitzen. Einfach nur der Wahnsinn, wie kalt es hier in Spanien sein kann. Mir kommt es vor, daß es gerade viel kälter ist als in Deutschland oder Österreich. Dabei Empfand ich es sihar, soweit ich mich erinnere das es viel wärmer war in meinem Heimatort. Im Café ist es zum Glück warm, es ist angenehm. Zum Glück auch. Draußen ist zudem Nebel. Meinem Hals geht derweil besser. Ich freue mich darüber. Wenigstens etwas gutes, was die derzeitige Kälte erträglicher macht. Alles zusammen wäre mir aber zuviel. An der Theke frage ich die Dame ob es hier immer so kalt ist, sie sagte sogar, daß es sonst noch viel kälter sein kann. Ich erschrak ein klein wenig darüber. Vielleicht war ich sogar entsetzt. Wie kann das sein? Ich bestelle mir einen Espresso. Der Espresso schmeckt besser. Ich freue mich darüber.


Zeit: 15:57 Uhr

Ich sitze mit meinen drei koreanischen Freunden (Kim, ZOE, hyan) am Tisch und wir essen, trinken Wein bzw. Cola Zero. Zuerst gab es ein Gericht von mir. Pasta mit Lentis und Tomatensauce, Knoblauch, Zwiebeln. Danach gab es ein internationales Gericht mit Pasta, Tomatensauce, Wurstl und korianischen scharfen Gewürz.


Zeit: 21:59 Uhr

Ich liege im Bett. Für morgen ist alles vorbereitet. Die Brote sind geschmiert und mit Käse und Wurst belegt. Ich habe mein Tag soweit gut verbracht. Zum Abend hin war ich einige Stunden mal für mich alleine. Ich bin rausgegangen und habe dann Atemübungen gemacht. Und zwar richtig viele diesmal. Es war zwar kalt, aber mit den Atemübungen alles halb so wild. Später, einige Stunden später, bin ich wieder zurück. Um 20 uhr bin ich zurück gekommen. Keiner war da. Die Koreaner sind essen gegangen. Gegen 19 Uhr haben die mich versucht zu erreichen. ZOE hat mich versucht zu erreichen. Wie so meistens bin ich schwer bis gar nicht zu erreichen. Mein Telefon ist zum einem auf Lautlos gestellt zum anderen sind alle Benachrichtigungen von allen Messenger abgestellt. So ist das bei mir. Ich bevorzuge eben voranig die Stille um mich herum und das sogenannte mein Bauchgefühl. Die Intuition die zu mir spricht. Ich glaube, im Nachgang – Jetzt – das ich gegen 19:00 Uhr etwas vernommen hatte. Ich wollte es nur nicht haben. Ich wollte schon reagieren, aber etwas hinderte mich. Ich fühlte und hörte die Intuition zu mir sprechen. Interessant irgendwie. Ich fühle auch das Zoe mit mir durch die Kraft des Geistes zu mir spricht. Ich finde es machmal, ehrlich gesagt richtig erstaunlich. Ich muss da gar nicht viel reden oder viel erklären und sie hat es schon verstanden – Meistens. Wie kann das eigentlich sein, kann man sich fragen. Jedenfalls es erinnert mich an Silke. Ich musste mit ihr nicht viel reden. Und sie verstand es, ohne das ich mit ihr viel reden musste. Telepathie halt. Geistige Verbundenheit. Mit manchen Menschen sind wir mehr verbunden, mehr als wir es uns vorstellen können. Sie wollten, sind nochmals auswärts im Dorf essen gewesen und wollten mich mitnehmen. Als sie dann zurück kammen, wollte ich die Zeit zurück drehen, so ein Gefühl überkam mich. Wie nett von ZOE mich telefonisch erreichen zu wollen. Ich hatte damit nicht gerechnet. Immerhin hatte man ja zum Mittag gegessen. Wie oft den eigentlich noch, dachte ich blitzartig. ZOE meinte, man kann nicht genug essen an Tagen wie diesen, an dem man Geburtstag hat. Kim sah in mir, wie ich versuchte die Zeit zurück zu drehen, es aber nicht konnte. Die Zeit geht eben strikt nach vorne, in dieser Welt in der wir leben. Linear eben. Wir können sie nicht zurück drehen. Der Augenblick ist vorbei an dem ich die Chance hatte darauf zu reagieren. Ich hatte auf meine Intuition nicht reagiert. Ich bin nicht selten überfordert. Ich vernehme vieles, ich kann aber nicht wirklich darauf reagieren. Oder ich weiß nicht ob ich darauf reagieren soll und dann verstreicht auch schon der Augenblick und der Moment, es kann auch das Leben sein, ist vorbei. Die Frage die sich mir nicht selten stellt, nutzen wir die Gunst der Stunde intensiv genug? Oder verpassen wir unser Leben, vielleicht sogar vergeuden unser Leben, in dem wir die richtigen Entscheidungen für uns und unserere eigentliche Ausrichtung für unser Leben nicht treffen? Ich merke wiedermal wie begrenzt doch unsere Zeit hier auf Erden ist. Umso wichtiger ist es zu wissen wohin wir eigentlich im Leben hin steuern möchten. Erschließt sich mir.


🏃‍♂️Schritte: 5481

🏡Übernachtung: Albergue Municipal

💶Ausgaben:

7,00 € – Übernachtung

15,30 € – Lebensmittel

5,00 € – Kaffee,

Hyan, Kim, Zoe, ich