Es ist 7:47 Uhr am Morgen. Die Nacht war wie es geahnt hatte, etwas durchwachsen. Es klebte einfach alles. Der ganze Schweiß hier ja noch an meiner Haut wie Tapeten- Kleber. Es war nicht angenehm und schön gar nicht schön zum schlafen. Brrrrr. Einfach nur ekelhaft. Ich habe es aber, die Nacht, Gott sei dank ohne sonstigen Schwierigkeiten Überstanden. Später nach dem Start, in 2 bis 3 Stunden, sollte ein See kommen – in den werde ich ohne zögern samt Kleidung, hinein springen und mich erfrischen wie ein Fisch im Wasser. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten. Jetzt mache mir erstmal einen oder zwei Kaffees und ein kleines Frühstück – Haferflocken mit Wasser, was anderes habe ich nicht. Vielleicht noch ein BP-R Riegel, die Hälfte davon.
Zeit: 10:56 Uhr
Ich verlasse diesen fast ruhigen Platz, bedanke mich und ziehe weiter. Der Himmel ist blau. Die Sonne wütet auch Heute weiter wie die Tage zuvor. So scheint es jedenfalls auszuschauen. Wasser habe ich erstmal keines mehr. Distanz bis Le Puy? Nur noch schlappe 652 km 🤤
Zeit: 12:00 Uhr
Kaum vorzustellen wie früher die Nomaden mit ihrer Sippe umhergezogen sein sollten. War früher alles vielleicht üppiger, reichhaltiger? Wasser ist ja nicht immer vorhanden oder war es früher schon? Und läuft man da 10 km, 20 km am Tag? Sammt Kinder, und Großeltern? Das erschließt sich mir nicht! Es bleibt mir ein Rätsel, wenn ich nur an meine eigene Pilgerung denke wo im Prinzip ja alles vorhanden ist. Früher war das ja nicht so der Fall. Aber das weiß nur einer wie es wirklich war, der Rest sind Spekulationen und Annahmen. Vorhin beim letzten Dorf, habe ich nach Wasser wieder fragen müssen. Sonst wird es noch ungemütlich auf dieser Etappe und bis der, hoffentlich, schöne See kommt. Die Sonne brütet weiter unaufhaltsam, die zSchweißtropfen rollen nur so dahin. Die anstehende Woche wird es jedoch noch zunehmend heißer. Der ultimative Hitze Peak wird angesteuert und erst dann erwarte ich langsam, nach und nach wieder kühlere Tage.
Zeit: 12:56 Uhr
Ich laufe jetzt eine Weile durch den Wald geschützt von der Sonne im Schatten der Bäume die mich beschatten.
Zeit: 14:07 Uhr
Ich mache eine Pause. Der Schweiß rinnt nur so daher. Auch im Schatten der Bäume. Der See ist nicht mehr weit. Kann nur hoffen das man dort schwimmen kann. Das nicht immer klar ersichtlich in Frankreich dem Land der Freiheit. Anschließend kommt danach die Stadt „Contrexeville.“ Dort möchte ich ein paar Kleinigkeiten kaufen, wie Gas, Haferflocken, Nüsse, Käse und Gemüse für einen Salat heute Abend.
Zeit: 14:54 Uhr
Ich bin am See. Aber wie immer (bisher) sieht man keinen einzigen Franzosen im Wasser schwimmen. Mit den Bott fahren sie, angeln tuns auch. Nur, es schwimmt niemand 樂 OK. Jetzt sehe ich was. Weiter hinten auf der gegenüber liegenden Seite des Sees springen Jugendliche vom Baum ins Wasser. Ich sitze erst mal und beobachte das treiben.
Zeit: 19:57 Uhr
Ich bin weitergezogen. Bin zu meinem Verdruss nicht hineingesprungen. Habe mich nicht getraut. Die Franzosen beobachten selbst nur die Enten die dort schwammen. Die Jugendlichen sind halt wie sie sind, abgelegen machen sie ihre Gaudi und Hopfen vom Baume. Sonst war da niemand im Wasser. Seltsam. Das soll mal einer verstehen. Jedenfalls bin ich müde und abgestrampelt. War noch einkaufen und mittlerweile bin ich an meinen Übernachtungsplatz. Ich medetierte um etwas runterzu kommen, um In die Ruhe zu gehen und werde gleich das Zelt aufbauen. Heute war es heftig heiß. Der Schweiß floß strömen, anders kann man es nicht sagen. Wie ein Wasserfall spritzte es um her. Unglaublich. Die nächste 3 Tage sollte es mit der Hitze genauso weitergehen. In der Stadt in der ich bin kammen mir die Leute sehr nett vor. Mit paar Leuten hier im Ort habe ich mich unterhalten. Auch nach Wasser musste ich wieder fragen, allein schon deswegen. Denn die Flüsse die laut Karte, voll mit Wasser sein sollten, sind trocken. Es gab kein Wasser. Heute ist zudem Silkes Geburtstag. Ich denke an Sie und stoße mit einem Bier auf Sie an. Alles Gute zum Geburtstag mein Lieber Engel ❤️