Es ist 13:22 Uhr. Ich bin schon seit neun Uhr Morgens unterwegs. Das Wetter ist zwar bewölkt aber nicht regnerisch. Seit gut einer Stunde oder etwas mehr versucht hin und wieder die Sonne durch Wolkendecke durch zu kommen. Ich sitze derweil im Wald auf einer kleinen Steinmauer und vespere eine kleine Mahlzeit aus einem Baguette von Gestern, Fettakäse und einem frisch zubereiteten Kaffee auf meinem mobilen Gasherd. Den ganzen Morgen über war ich so müde und wurde überhaupt nicht fit, nicht wach. Wie ein schlafendes Nilpferd bewegte ich mich durch den Wald. Es ging zuerst leicht hoch aber nicht zu steil, eher moderat und dann blieb es eine Zeit lang auf der Hochebene. Es war aber am Morgen in der Weite alles im Nebel eingekesselt so das man nichts gesehen hat. Später, vielleicht nach ungefähr zwei Stunden lichtete sich das ganze und man konnte die Berglandschaft bestaunen. Es wahrlich eine schöne Landschaft. Ich kann es kaum glauben wo man hier überall durchläuft und frage mich wie es sein kann das schon vor 1000 Jahren hier Menschen nach Santiago gepilgert sind. Es für mich völlig unvorstellbar. Heute gibt es ja auf der Wegstrecke die entsprechenden Rot – Weiß Markierungen und der Hinweis mit der Jakobsmuschel. Aber früher? Was gab es da? Wie kann es sein das früher die Leute überhaupt den Weg gefunden haben? Das ist für mich alles ein Rätsel. Man läuft ja hier teilweise durch den tiefste Jungel. Ich habe in einem Wegführer, den ich dabei habe, gelesen das im Aubrac dreißig Pilgern vor fast 1000 Jahren, die überfallen worden sind, die Köpfe abgehakt wurden. Wahnsinn, welch eine schreckliche Zeit es gewesen sein muss. Mann mußte mit allem rechnen, auch das es die letzte Reise ist. Ein wahrlich verrücktes Unternehmen damals.
Kleiner Nachtrag:
Ich bin kurz nach 18 Uhr in Espalion angekommen. Der Weg war wunderschön aber er hatte es auch in sich. Gefühlt zog sich der Weg ewig in die Länge. Ich dachte ich komme wahrscheinlich nie an in Espalion. Aber auch heute habe ich es geschafft. Ich war dann in einer Gite für 22 Euro die Nacht und Frühstück untergekommen. Das Abendessen für 16 Euro habe ich abgelehnt. Es war mir einfach zu teuer. Ich zog es vor, mich selbst zu versorgen und ging in einen kleinen Supermarkt um die Ecke. Das war zwar auch nicht wirklich günstiger, dafür habe ich mir zusätzlich Proviant für den nächsten Tag gekauft. Insgesamt war ich aber mit meiner Selbstversorgung doch zufriedener. Bei mir gab es einen riesigen Salat. It Avocado und Fetakäse. Als Nachtisch habe ich allen Anwesenden Pilgern eine kleine Portion Eis angeboten. Deutsche Pilger waren wie soft keine dabei.
🏃♂️Schritte: 39530
🏡Übernachtung: Gite
💶Ausgaben: 43€
Bilder des Tages 📷